Pfarrkirche Hl. Christophorus

Patrozinium: 24. Juli (Hl. Christophorus)


Kontakt:
 Pfarrbüro Matrei
Mesner: Geir Annemarie, Holzmann Annemarie, Holzmann Johann, Holzmann Raimund, Peer Lorenz, Spörr Franz

 

Beschreibung

 

Die Naviser Pfarrkirche gehört zu den späteren Sakralbauten (vgl. Pertisau, Mayrhofen, Klösterle) Clemens Holzmeisters, die vor allem aus der Konzeption eines vieleckigen Grundrisses heraus entwickelt sind und sich - wie hier- durch die rhythmische Dachlandschaft und einen hellen kristallinen Baukörper auszeichen. Diesen Bauten ist eine "innere Bewegung" zu eigen, der Raum "lebt aus der Spannung von Bereichen unterschiedlicher Höhe und Proportion" (Herbert Muck 1978), wobei die räumliche Trennung nun nicht mehr zwischen Chor und Volksraum eingesetzt wird. Charakteristisch ist vielmehr die Zuordnung eines einheitlichen Raumes hin zum Altarbereich; im Inneren entsteht ein erhöhter Mittelbereich zwischen abgestuften Nebenbereichen, wobei die aus Holzträgern einheitlich konstruierte, über alles gefaltete Decke den Raum zusammenschließt.

Hier in Navis gruppieren sich sechs gleichmäßig über Eck angeordnete Bankreihen um den nach Nordwesten gerichteten Altarbereich. So wird der freigestellte Altar von allen Seiten her klar als Bedeutungsmitte empfunden. Die durch seitliche Fenster belichtete Chornische beherrscht die bewusst vom früheren neugotischen Hochaltar übernommene Kreuzigungsgruppe Josef Bachlechners aus dem Jahr 1912/13 (Kruzifix, flankiert von Maria und Johannes). Hinter dem Altartisch ruht auf einer Konsole aus Laaser Marmor der aus Edelmetall gefertigte Tabernakel.

In der kleinen Nische hinter dem rechten Nebenaltar ist eine ebenfalls aus der alten Kirche stammende, spätgotische Madonnenfigur des frühen 16. Jahrhunderts aufgestellt. Die an den Wandschrägen zum Altar angebrachten Kreuzwegstationen schuf der Tiroler Maler Anton Tiefenthaler im Jahr 1967. Dabei ergänzen die als Bildträger dienenden Balken die zusammenführende Wirkung der Holzdecke. In dem erhöhten Mitteltrakt weisen drei in einfachen geometrischen Formen gestaltete Symbolfelder auf die Heiligste Dreifaltigkeit hin. Die über dem Eingangsbereich angeordnete Empore birgt die Orgel (Fa. Reinisch-Pirchner in Steinach am Brenner) sowie die beiden wiederum aus der alten Kirche übernommenen, ursprünglich noch vom barocken Hochaltar stammenden Schnitzfiguren der hl. Apostelfürsten Petrus und Paulus (2. Hälfte 18 Jh.).